Riester-Rente – Demographische Entwicklung und weitere Ursachen der Riester-Rente
Die gesetzliche Rente in Deutschland wird schon seit langem häufig kritisch betrachtet und besprochen. Ihre ursprüngliche Intention, als bestimmendes Element der sozialen Sicherheit in Deutschland, ist nur unter Aufwendung erheblicher Steuermittel aufrecht zu erhalten. Diese Tendenz herrscht bereits seit Jahrzehnten vor. Bereits in den 60er Jahren wurden Steuergelder eingesetzt, um die Rentenzahlungen zu finanzieren, da die eingenommenen Beiträge nicht ausreichten, um die anfallenden Kosten zu decken.
Es sind vor allem demographische Faktoren, welche die Aufrechterhaltung der gesetzlichen Rente erschweren. Diese stehen, im Rahmen des Generationenvertrages, seit jeher im Zentrum der Betrachtung des staatlichen Rentensystems. Nur wenn genügend Beiträge in die entsprechende Versicherung eingezahlt werden, ist die lückenlose Versorgung der Bevölkerung in Form der Altersrente zu gewährleisten.
Es ist genau das quantitative Verhältnis zwischen Beschäftigten und Rentnern, das zu einer fortschreitenden Erschwerung der Gesamtsituation führt. Zum einen ist hier zu betrachten, dass die Kombination aus medizinischer Forschung und Versorgung, sowie die allgemeinen Lebensumstände in Mitteleuropa dazu führen, dass die Lebenserwartung der hier lebenden Menschen stetig steigt.
Seit Jahrzehnten verlängert sich die durchschnittliche Lebenserwartung in jedem einzelnen Jahr um mehr als einen Monat. Dieser Umstand ist natürlich zunächst rein positiv zu bewerten. Ein hohes Alter, bei guter Gesundheit und in würdigen Umständen zu erreichen, zählt zu den kulturellen Errungenschaften, die eine moderne Gesellschaft ausmachen.
Die demographische Folge, vor allem in Bezug auf die gesetzliche Rente, muss allerdings dennoch betrachtet werden. Die beschriebene Entwicklung verändert das Verhältnis zwischen Menschen im beschäftigungsfähigen Alter und jeden, die verdientermaßen den Ruhestand erreicht haben. Kommt hinzu, was in unserer Gesellschaft der Fall ist, dass ein allgemeiner Geburtenrückgang, ebenso aktuell, wie auch in der Vergangenheit, zu verzeichnen ist, dann wird dieser Effekt noch verstärkt. Weniger Menschen werden geboren, in der Folge ist es auch eine dezimierte Zahl, die in das Berufsleben eintritt und beginnt, Beiträge zu zahlen. Die Anzahl von Menschen im Ruhestand ist hiervon nicht betroffen, da diese zumeist aus geburtenstarken Jahrgängen stammen. Hier gerät das angesprochene Zahlenverhältnis innerhalb der Bevölkerung also ein weiteres Mal in eine gewisse Schieflage.
Kommt nun noch eine erhöhte Arbeitslosigkeit hinzu, so reduziert sich die Anzahl der Beitragszahler ein weiteres Mal. Auch dies führt zu einem fortlaufenden Finanzierungsengpass in Bezug auf die gesetzliche Rente. Die Aufnahme von Millionen von Bürgern in die bundesdeutsche Sozialversicherung, wie sie nach der Wiedervereinigung nötig und sinnvoll war, löste eine weitere Belastung für das Gesamtsystem aus, da während der Jahrzehnte zuvor zwar keine Beiträge gezahlt wurden, für Rentner aber dennoch Anspruch auf eine Versorgung bestand. In Kombination mit einer hohen Arbeitslosigkeit in den neuen Bundesländern spitzten sich die Lager weiterhin zu.
Der Appell der Bundesregierung an seine Bürger, sich auch privat um eine Aufbesserung der zu erwartenden Rente im Ruhestand zu bemühen, ist insofern sinnvoll und unabdingbar. Unabhängig davon, wie die Rolle des Staates als Träger sozialer Leistungen auch definiert wird, obliegt es dennoch jedem Einzelnen, im Rahmen seiner jeweiligen Möglichkeiten, Vorsorge zu treffen für den eigenen Ruhestand. Der Staat unterstützt solche Aktivitäten sehr umfangreich. Im Rahmen der Riester-Rente stehen sowohl staatliche Zulagen als auch Steuererleichterungen zur Verfügung, die, neben dem Beitrag des Versicherten, dafür sorgen, dass Vermögens- und damit Rentenziele schneller und überzeugender erreicht werden können.